zu den Attraktionen hier im mittleren Osten zählen, neben der Landschaft und der Atmosphäre, in erster Linie auch die Menschen. Ich habe kaum jemals herlichere, hilfsbereitere und feundlichere Menschen erlebt.
Das geht auf der Straße los wenn ich mit meinem Motorrad über die Landstraßen fahre.
Sehr oft fährt dann ein LKW ganz dicht von der Seite an mich heran (das ist ja auch nicht gerade ungefährlich !), der Fahrer lässt die Scheibe herunter und brüllt in voller Fahrt: "Welcome", um anschliessend sein Lufthorn erschallen zu lassen. Die ersten Male hat es mich fast vom Motorrad gehauen !
Oftmals fahren auch PKW dicht an mich heran um mir ein "Welcome in Jordan" zuzurufen.
Hier mal einige Beispiele:
In Feynan am Toten Meer ging mir langsam das Benzin aus. Ich halte an einer "Autowerkstatt" und frage den Chef wo denn eine Tankstelle sei. Leider kann er kein Englisch, bedeutet mir aber mit seinen ölverschmierten Händen das ich warten solle. Er geht in seine Werkstatt und kommt mit einem Schlauch raus. Wir gehen dann beide zum Nachbarhaus, er schraubt den Deckel des Benzintanks eines dort stehenden Pickups ab und saugt ca.8 Liter Bezin in einen mitgeführten Kanister. Aus einer Wasserflache aus dem er mit dem Messer den Boden entfernt ist schnell ein Trichter gebaut und damit das Motorrad schnell aufgetankt.
Kurz vor Amman halte ich in al-Yaduda, einem Vorort an um meine Tagesvorräte an Wasser und Lebensmitteln aufzufüllen. Im Laden neben dem "Supermarket" (so nennt wohl jeder Besitzer eines Geschäftes dessen Grundfläche größer als 4m² ist, voller Stolz sein Geschäft) ist eine Bäckerei etabliert.
Ich zeige also auf das Brot, der Verkäufer gibt mir eine ofenwarmes Fladenbrot und ich erkenne an seinem
Handgelenk eine Tätowierung und zwar ein koptisches Kreuz. Ich frage Ihn: "Masri" (Ägypter?) Er antwortet mir in gebrochenem Englisch das er tatsächlich aus Ägypten kommt. Ich habe Ihm dann erzählt, daß ich vor 30 Jahren mit dem Motorrad die koptischen Klösterin Ägypten besucht habe. Da freut sich der Bäcker dermaßen das er mir das Brot schenkt. Er lobt Deutschland in den höchsten Tönen und nennt mir einige deutsche Städte, darunter Berlin. Auf meinen Reisen nehme ich immer Postkarten aus Deutschland mit und so gehe ich zu meinem Motorrad und schenke ihm eine Postkarte von Berlin. Total gerührt steht er da und weis nicht mehr was er sagen soll. Ich musste die Karte noch signieren und habe "Greetings to my friend Jakub" darauf geschrieben.
In Amman wollte ich an der "Theodor Schneller School" in deren Guesthouse übernachten. Das war aber voll. So stand ich etwas ratlos da. Da kommt ein kleiner Junge und fragt mich (!) ob er mir helfen könne. Der kleine Kerl ist vielleicht 10 Jahre vielleicht 10 Jahre alt gewesen ! An seinen Augen sah ich, daß er Intersse an meinem Motorrad hat und so habe ich einige Fotos von ihm gemacht und ihn 100m hinten drauf mitfahren lassen.
In Amman esse ich zu Mittag. Da kommt ein Mann mit einem Musikinstrument in der Hand ins Lokal um einen Kaffee zu trinken. Er spricht mich mit dem mitlerweile bekannten "Welcome to Jordan" an und erzaählt mir von seiner Musik und das er professioneller Oude - Spieler (so heisst das Instrument) ist. Spontan packt er das aus und gint mir ein Privatkonzert.
Fortsetzung folgt - garantiert !
Ferdi
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