Donnerstag, 15. September 2011

mit dem Motorrad unterwegs im Süden Jordaniens

Salam Aleikum !
Endlich ! Darauf habe ich lange gewartet mein Motorrad ist gepackt und ich habe das Frühstück in meinem Quartier in Aqaba, zugegeben etwas nervös,  genossen.
Zündschlüssel umdrehen, Choke ziehen und die Maschine springt nicht an. Was ist denn jetzt ? Noch mal versuchen, die gleiche Prozedur. Wieder nichts. Das Motorrad orgelt nur. Ich überlege kurz. Der Schweiß steht mit morgens um 9.00 Uhr schon auf der Stirn und läuft in strömen in meiner Motorradjacke den Buckel hinunter.
Das könnte es sein. Es ist ja jetzt schon 31° Celsius ! Vielleicht meint der Motor er wäre schon warm und benötigt keinen Choke ! Also die Startprozedur ohne Choke. Sofort springt der Motor an und brabbelt leise vor sich hin.

Es geht los ! Ich fahre den Weg hinunter Richtung Küstenstraße und sehe auf der linken Seite einen umgebauten LKW mit dem ein schweizer Ehepaar mit zwei kleinen Kindern auf dem Weg nach Kapstadt ist. Ich hatte durch Achim Vogt erfahren das die beiden gerade durch Syrien gefahren sind und halte also an um die neuesten Infos zu bekommen. Die beiden haben zwar viel Militär gesehen und auch Bewaffnete, sind aber sehr freundlich und gut aufgenommen worden. Das macht mir doch Hoffnung für meine bevorstehende Durchquerung Syriens.
Auf der Küstenstraße biege ich Richtung Süden ab und fahre bis zur Saudi Arabischen Grenze. Vorbei an Hafenanlagen erreiche ich die Grenze nach 20 Minuten.























Die Grenze ist nicht besonderes und so fahre ich die Strasse Richtung Norden um, den eigentlich gesperrten, Südeingang in das Wadi Rum zu erreichen. Ein Militärposten mit umgeschnallter Maschinenpistole sichert diesen Eingang. Ich halte an und erzähle dem Posten das ich in den Ort Tilin möchte, der dort in der Wüste liegt. Ich lobe kurz das Englisch das der Poste spricht (eigentlich sollte ich das nicht loben sondern eher bedauern), er fragt mich ob ich genug Wasser dabei habe und lässt mich passieren. Nach einigen Kilometer Teer und Schotterstrasse erreiche ich schließlich die Piste. Diese ist, wie üblich, mit einem Steinhaufen markiert. Ich habe durch tiefen Sand das Wadi zu kreuzen und fahre dann auf relativ hartem Boden zu zu einer Engstelle. Hier wird der Sand immer tiefer und für mein schweres und bepacktes Motorrad gibt es da kein Weiterkommen. Mit einer leichten, unbepackten Enduro wäre das machbar, evtl auch zu zweit aber allein.... ich gehe da kein Risiko ein. Schiebend und schwitzen kämpfe ich mich zurück und raste ersteinmal erschöpft unter einem Baum.


















Wie schön doch die Wüste ist !
Ich kehre also um, und werde das Wadi Rum von Norden her anfahren. Vorbei am Posten und mit dessen besten Wünschen fahre ich also den Desert Highway nach Norden.
Unterwegs an eine Tankstelle treffe ich 8 englische Soldaten. Wir unterhalten uns und auf meine Frage was sie hier in Jordanien machen, antworten SIe mir ausweichend und erzählen etwas von "exercises". Später in Amman erfahre ich, das englische Spezialeinheiten vom jordanischen Militär in Sachen Terrorismusbekämpfung trainiert werden und zwar  im Hinblick auf die olympischen Spiele in London.

DasWadi Rum ist schnell erreicht und ich fahre es über eine Piste östlich der Hauptstrasse an - ein bisschen Spass muss sein....


















Ich erkunde das Wadi. Tiefer Sand machen für mich das Weiterkommen Richtung Süden zur Lawrencequelle nicht anfahrbar. Das Angebot eines Beduinen mich mit seinem Jeep dorthin zu fahren schlage ich aus - zumal die Bedus etwa 30 JD dafür verlangen.
Ich beschließe, auch wegen der Hitze (das Thermometer zeigt etwa 40°C), ins Hochland zu fahren und mir dort eine Übernachtungsstelle zu suchen. Also zieht es mich Richtung Norden. Noch ein Blick zurück ins Wadi Rum und dann erreiche ich bald den Kings Highway.
 
Auf einer Anhöhe auf ca. 1600m ü.NN schlage ich mein Zelt auf und geniesse bei einer Tütensuppe, Pumpernickel und Putenfleisch mein Abendessen im Sonnenuntergang.

meine BMW, der Mond und und ich
 Morgen führt mich mein Weg ans Tote Meer.

Bis dahin !

Ferdi










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